Chronik der Jahre 2000 bis 2009

Am 4. Oktober 2000 reisen die Münzfreunde zum Geldmuseum der Deutschen Bundesbank nach Frankfurt/M. Diese Fahrt ist sicher ein Höhepunkt in der Geschichte des Vereins. Die Münzsammlung der Bundesbank umfasst ca. 90.000 Prägungen aus aller Welt von der Antike bis zur Gegenwart. Dazu wird eine Papiergeldsammlung präsentiert, die mit über 250.000 Exponaten eine der größten in Deutschland ist. Eine Fülle von Informationen über die Geschichte und die Funktionsweise des Geldes gibt den Münzfreunden teilweise neue Sichtweisen auf ihr numismatisches Hobby.

Aufgrund des plötzlichen Todesfalles von Herrn Walter Haberstroh wird am 10. Oktober 2000 eine Neuwahl des 1. Vorsitzenden durchgeführt. Einziger Kandidat ist Herr Horst Brüggemann, der einstimmig gewählt wird. Ebenfalls einstimmig wählt die Versammlung Herrn Karl-Heinz Kastgen zum 2. Vorsitzenden.

Die Jahresfahrt 2001 führt die Münzfreunde am 20. Oktober 2001 zur Wasserburg Anholt. Das Museum bietet Kunst und Prunk des 17. und 18. Jahrhunderts, sehenswert der Paradesaal, das Marmorzimmer, der Rittersaal und der Grüne Saal. Besonderes Interesse finden die Bibliothek und die Münzausstellung im Burg Turm. Nachmittags findet eine Führung durch die Stadt-Pfarrkirche St. Nicolai in Kalkar statt.

Auch im Jahre 2002 veranstalten die Münzfreunde eine Studienfahrt. Sie geht am 28. September 2002 nach Schloss Lembeck, ein Wasserschloss im Stile des 17. und 18. Jahrhunderts, gelegen im Naturschutzgebiet Hohe Mark bei Dorsten. Prachtvolle Wandteppiche und prunkvolle Schränke sind Mittelpunkt des Museums. Dem Museumsbesuch schließt sich eine Wanderung durch den herrlich angelegten Schlosspark an. Auf der Heimfahrt wird eine Rast an der Femeiche in Erle eingelegt. Mit einem Alter zwischen 600 und 1500 Jahren ist sie eine der ältesten Eichen Deutschlands. Unter der Eiche wurden bis zum 16. Jahrhundert sog. "Femegerichte" abgehalten.

Die Burg Vischering im Kreis Coesfeld ist am 27.09.2003 das Ziel der Jahresfahrt der Münzfreunde. Burg Vischering, eine westfälische Wasserburg des 16. Jahrhunderts, vermittelt immer noch einen nachhaltigen Eindruck vom Leben im ausgehenden Mittelalter.
Am Nachmittag wird Schloss Nordkirchen, das größte Wasserschloss Westfalens besucht. Das heutige Schloss ist ein Nachfolgebau einer Wasserburg des 16. Jahrhunderts und wird als "Westfälisches Versailles" bezeichnet. Besonders sehenswert sind der prächtige Jupitersaal und die hochbarocke Schlosskapelle mit kostbaren Stuckarbeiten, Deckengemälden und Holzschnitzereien. Abschluss der Fahrt bildet ein Bummel durch den weitläufigen Schlosspark mit seinen schönen Gartenanlagen.

Die Studienfahrt 2004 führt die Münzfreunde am 2. Oktober 2004 auf die Spuren von Annette von Droste-Hülshoff, und zwar zunächst ins westfälische Münster. Im Stadtteil Nienberge wird das "Haus Rüschhaus", errichtet von 1745 bis 1749, besichtigt. Das Landhaus diente fast 20 Jahre lang Annette von Droste-Hülshoff als Wohnsitz und ist komplett im Stile des beginnenden 19. Jahrhunderts ausgestattet. In Küche, Wohn- und Arbeitszimmer verspürt man noch heute die Stimmung und Atmosphäre seiner berühmten Bewohnerin. Hinter dem Hauptgebäude befindet sich der sog. Barockgarten mit einem symmetrisch angeordneten Nutz- und Ziergarten.
Eingebettet in die malerische Landschaft des Münsterlandes liegt die Wasserburg Hülshoff, Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff. Das in den Jahren 1540 bis 1545 erbaute Herrenhaus ist als geschlossene Renaissanceanlage im Wesentlichen bis heute erhalten und gewährt den Münzfreunden einen Eindruck vom Leben des münsterschen Adels. Kostbare Möbelstücke, eine reichhaltige Bibliothek und viele persönliche Gegenstände seiner Bewohnerin sind im Droste-Museum des Herrenhauses zu sehen. Abschluss der Fahrt bildet ein Spaziergang durch die weiträumigen Park- und Gartenanlagen mit dem malerischen Teehäuschen.

Am 8. Oktober 2005 unternimmt der Verein eine Studienfahrt nach Attendorn. Nach einer Stadtführung erfolgt eine Besichtigung des Südsauerlandmuseums im alten Rathaus der Stadt Attendorn, ein Museum für Kunst und Kulturgeschichte des südlichen Westfalens und des Kreises Olpe. Nach einem Gang durch die Pfarrkirche St. Johannes steht die berühmte Atta-Höhle auf dem Programm, die Königin der Tropfsteinhöhlen. Durch einen 80 Meter langen Zugangsstollen geht es hinunter in die farbenprächtige Welt der Stalaktiten und Stalagmiten. Von dem größten zusammenhängenden Höhlensystem Deutschlands zeigen sich die Münzfreunde sehr beeindruckt.

Ziel der Studienfahrt des Jahres 2006 ist die Stadt Kempen am Niederrhein. Dort findet am 7. Oktober 2006 zunächst ein historischer Stadtrundgang durch die kleinen Gassen der Altstadt statt. Kempen bietet insgesamt 27 herausragende Baudenkmäler, so die im Jahre 1400 errichtete kurkölnische Landesburg, die Turmmühle oder auch das ehemalige Franziskanerkloster mit verschiedenen Museen. Am Nachmittag geht es zum 1912 im ehemaligen Franziskanerkloster entstandenen Städtischen Kramer-Museum. Neben umfangreichen Sammlungen (Möbel, sakrale Skulpturen, Waffen etc.) stößt das Münzkabinett auf besonderes Interesse. In 10 Vitrinen werden ca. 800 Münzen des 10. bis 20. Jahrhunderts ausgestellt, die in Stadt und Land Kempen in Umlauf waren, sowie Münzen mit Herrscherportraits und Herrschaftsabzeichen vom 7. Jh. v. Chr. bis heute.

Am 13. November 2007 veranstalten die Münzfreunde zum ersten Mal einen "Tag der Offenen Tür". Diese Veranstaltung soll regelmäßig dazu dienen, den Münzverein einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und insbesondere die Hildener Bürger über die Aktivitäten der Münzfreunde zu informieren. Themenschwerpunkt der begleitenden Ausstellung ist die "Deutsche Mark". In verschiedenen Vitrinen werden sämtliche Münzen der DM-Zeit incl. der Geldscheine nach der Währungsreform 1948 gezeigt. Viele interessierte Gäste finden den Weg ins Vereinslokal "Itter Eck" und auch die Presse berichtet über den Münzverein und seine Arbeit.

Aufgrund der positiven Erfahrungen im Vorjahr findet auch 2008 ein "Tag der Offenen Tür" statt. Am 9. September 2008 präsentieren die Münzfreunde das sog. "Geld ohne Wert" aus der Inflationszeit. Die Ausstellung zeigt die Notmünzen aus Ersatzwerkstoffen (z.B. Eisen, Zink, Aluminium, Pappe u.a.), die Notmünzen der Städte und Gemeinden, das sog. Firmengeld (private Notmünzen, Straßenbahngeld, Münzen der Gefangenenlager etc.) sowie Scheine aus Leinen, Seide und Leder. Des Weiteren werden Banknoten der Inflationszeit und Geldscheine von Städten, Firmen und der Reichsbahn gezeigt. Das aus heutiger Sicht "ungewöhnliche" Inflationsgeld mit seinen "unvorstellbaren Nominalwerten" findet bei den Besuchern große Beachtung. "Eine tolle Ausstellung" so die Aussage eines Gastes.

Der "Tag der Offenen Tür" im Jahre 2009 ist dem Geld im deutschen Kaiserreich gewidmet. Am 14. April 2009 zeigen die Münzfreunde in ihrem Vereinslokal Reichsbanknoten, Darlehnskassenscheine, Länderbanknoten (aus Baden, Bayern, Frankfurt/M., Sachsen und Württemberg) sowie schwerpunktmäßig Münzen aus der Zeit des deutschen Kaiserreiches. Das Kaiserreich umfasst einen Zeitraum von 1871 bis 1918. Die Münz-Ausstellung ist in sechs Gruppen unterteilt, und zwar Goldmünzen, Münzen mit den drei deutschen Kaisern, Münzen mit den deutschen Königen, Münzen mit Städtewappen, Münzen mit verschiedenen Darstellungen des Reichsadlers und einheitliche Kleinmünzen. Der "Tag der Offenen Tür" ist aufgrund des großen Publikumsinteresses wieder ein voller Erfolg und soll künftig eine feste Größe im Terminkalender des Vereins werden.

Fortsetzung in der Chronik der Jahre 2010 bis 2019 klicken Sie hier.

nach oben